Mythenwelt 4: Die verschollene Symphonie by Owen James A

Mythenwelt 4: Die verschollene Symphonie by Owen James A

Autor:Owen, James A. [A., Owen, James]
Format: epub
veröffentlicht: 2010-09-29T16:15:13.031000+00:00


»Besonders bei der Erwähnung jener ›Sie‹ wurde Liszt hellhörig.«

»Was ist an einer Bemerkung über die Kunst so ungewöhnlich?«, fragte Marisa.

»Er hat nicht über Kunst geredet, sondern über Gott.«

»Eine weibliche Gottheit?«

»Ja. Liszt glaubte, dass Wagner sich in gewissem Maße bewusst war, dass seine Fähigkeiten nicht allein mit einer außergewöhnlichen Begabung zu erklären waren. Und als wir nach einer langen und beschwerlichen Reise an unserem Ziel ankamen, entdeckten wir die Verbindung, die alles ins rechte Licht rückte: sein Talent, seine Erfindungsgabe, seine Leidenschaft – und deren möglichen göttlichen Ursprung.«

»Was für eine Verbindung war das?«

»Madam Blavatsky wusste, dass wir auf der Suche nach ihr waren – obwohl dies nicht in den Prophezeiungen der Bücher enthalten war. Wir nahmen zunächst an, dass sie auf irgendeine Weise Kontakt mit Stiefelchen aufgenommen hatte. Sie erzählte uns jedoch, dass ihr unsere Ankunft von einer Frau prophezeit worden war, die sie erst vor kurzem kennen gelernt hatte. Die Frau, von der sie sprach, war ihr kurz nach ihrem Eintreffen in Indien begegnet. Sie hatte sich nur als ›Z‹ vorgestellt und behauptet, eine Einsiedlerin von einem Ort namens Meru in Tibet zu sein. Darüber hinaus bezeichnete sie sich als Prophetin – eine der sagenumwobenen Nornen des germanischen Mythos.«

»Die gleiche Z, von der Juda uns erzählt hat«, rief Galen. »Unglaublich.«

»In der Tat. Madam Blavatsky hat ihr offenbar geglaubt oder jedenfalls angenommen, sie sei eine Spezialistin für übersinnliche Phänomene, so wie sie selbst – oder jemand, der vorgab, dies zu sein. Zs Behauptung, dass sie von den alten Büchern wisse, die Blavatsky besaß und für ihre Kunst verwendete, mochte diese Annahme bestärkt haben. Blavatsky erzählte uns, Z habe sie darum gebeten, uns bei unserer Ankunft die Edda zu überlassen. Über Z selbst und ihre Bitte sollte sie jedoch Stillschweigen bewahren. Weil sie sich aber nicht gern von anderen etwas vorschreiben ließ, beschloss sie, uns alles zu erzählen – einschließlich der Tatsache, dass Z noch am selben Nachmittag ein Schiff in Richtung London besteigen würde. Liszt und ich glaubten, dass sie uns einige unserer Fragen beantworten könnte. Wir eilten also zum Hafen… und kamen um wenige Sekunden zu spät. Es gelang uns aber dennoch, einen Blick auf die geheimnisvolle Z zu werfen und unseren Verdacht über Wagners göttliche Abstammung zu bestätigen. Jene Frau, die wir sahen, und die müde zu uns herüberlächelte und uns kurz zuwinkte, hatte ich schon lange für tot gehalten. In diesem Augenblick wurde uns die Verbindung klar.«

»Welche Verbindung?«, fragte Marisa. »Wer war diese Frau?«

»Die wichtigste Verbindung von allen«, sagte Maddox. »Denn die Frau, die ich dort sah, war Johanna Pätz. Z, die Einsiedlerin von Meru, die Norne, die Sibylle, war Richard Wagners Mutter.«



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